Asyl- und Integrationsberichte vorgestellt

In Rosenheim leben über 120 verschiedenen Nationen. In den letzten zehn Jahren stieg der Anteil der ausländischen Bevölkerung von rund 13 auf rund 21 Prozent an. In der Zuwanderungsstatistik ganz oben stehen die südosteuropäischen Länder Rumänien und Bulgarien, gefolgt von Kroatien und Bosnien und Herzegowina. Nach Berücksichtigung der Differenz zwischen Zu- und Abwanderung folgen dann Nigeria, Syrien und Afghanistan.

Im Rahmen einer Informationsveranstaltung hat die Verwaltung den Stadtratsfraktionen zwei aktuelle Berichte zur Unterbringung und Integration Neuzugewanderter vorgestellt: den Rosenheimer Asylbericht sowie die Publikation „Integration durch Bildung – Neuzuwanderung in der Stadt Rosenheim“. Die beiden Analysen bilden die Grundlage, um aktuelle und zukünftige kommunale Integrationsaufgaben anzupacken.

Orientierung und Perspektivenklärung sind der Anfang von Integration. Nach der Anerkennung als Asylbewerber geht es zunächst um die großen Themen Wohnen und Arbeiten, denen sich das Unterkunftsmanagement des Sozialamts in Ergänzung zur Asylsozialbetreuung annimmt: „Neben der Schaffung von ausreichendem und bezahlbarem Wohnraum sind die Themen Bildung und Qualifizierung zentral für eine gelingende Integration in unserer Stadt“, so Sozialamtsleiter Christian Meixner.

Der Bericht „Integration durch Bildung“ geht auf die aktuelle Bevölkerungsentwicklung ein, stellt Bildungsdaten gegenüber und beschreibt, welche Bildungsangebote für welche Zielgruppen zur Verfügung stehen. Deutlich wird u. a. der gestiegene Bedarf an Sprachfördermaßnahmen, angefangen in der KITA bis zu Sprachkursen für Erwachsene. In diesem Bereich stellt die Stadt Rosenheim jährlich ein Budget in Höhe von derzeit 10.000 EUR zur Verfügung, um ergänzende Sprachangebote zu den staatlich geförderten Integrationskursen anbieten zu können. „Wir sehen, dass es nach wie vor große Unterschiede bei den Bildungserfolgen deutscher und ausländischer Schülerinnen und Schüler gibt. Das wirkt sich am Ende auch auf die Arbeitsmarktdaten aus. Unser Bericht identifiziert diejenigen Faktoren, die für eine gelingende Integration wesentlich sind. Nur wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen, können wir Chancengerechtigkeit für alle herstellen“, so Bildungskoordinatorin Katharina Zeh.

Neben der Sprachförderung wurde der Beitrag außerschulischer und non-formaler Bildungsangebote hervorgehoben. „Integration passiert in der Begegnung von Menschen. Angebote der Jugendarbeit, von Vereinen und Verbänden sind wichtige Bausteine der kommunalen Bildungs- und Integrationslandschaft. Wir müssen Bildung ganzheitlich betrachten“, so Werner Pichlmeier, Leiter der Sozialen Stadt Rosenheim.

Ziel der kommunalen Integrationsarbeit ist es, alle Integrationsangebote aufeinander abzustimmen, zu vernetzen und sie vor allem bekannter zu machen. „Wir brauchen ein starkes Bündnis für Integration in Rosenheim. Denn eins ist klar: Probleme, die wir im Zusammenhang mit Zuwanderung lösen, lösen wir auch und im besonderen Maße zum Wohle der gesamten Bevölkerung“, so Amtsleiter Meixner abschließend.

Hier gibt es den Asylbericht 2017 (PDF) sowie die Publikation „Integration durch Bildung – Neuzuwanderung in der Stadt Rosenheim“ (PDF) zum Download. Gedruckte Exemplare sind auf Anfrage per Mail an soziale.stadt@rosenheim.de bei der Geschäftsstelle der Sozialen Stadt erhältlich.

Foto: Stadt Rosenheim
Bildunterschrift: Vertreter der Fraktionen im Stadtrat bei einer Informationsveranstaltung der Verwaltung rund um das Thema „Integration Neuzugewanderter“. V.l.n.r.: Karl-Heinz Brauner (Bündnis 90/Die Grünen), Maria Knott-Klausner (FDP), 3. Bürgermeisterin Dr. Beate Burkl (Freie Wähler), Elisabeth Jordan (SPD), Werner Pichlmeier (Soziale Stadt), Ursula Meishammer (CSU), Günther Wunsam (CSU), Christine Mayer (Sozialamt), Katharina Zeh (Soziale Stadt), Christian Meixner (Sozialamtsleiter)