Antragsprojekt im Bürgerhaus Happing

Ein Interview mit Matthias Bichler

Immer montags, 10-12 Uhr im Bürgerhaus Happing

Herr Bichler, was darf ich mir unter dem Antragsprojekt vorstellen?

Wir helfen Menschen beim Ausfüllen von Anträgen. Wer Fragen hat, kann mit den Papieren zu uns kommen.

Wo arbeiten Sie und wer finanziert das alles?

Eigentlich arbeite in der Flexiblen Jugendhilfe des Diakonischen Werkes Rosenheim, also meistens mit Kindern, Jugendlichen und Familien. Aber durch die Sozialraumorientierung sind eben solche Projekte für die Stadt Rosenheim möglich, die nicht nur Jugendlichen und Familien zugutekommen.

Wer darf alles zu ihnen kommen?
Jeder und jede.

Welche Anträge haben Sie schon bearbeitet?

Wir sind in Deutschland, hier gibt es fast für jede Lebenssituation ein eigenes Formular. Ich persönlich habe schon sehr viele Anträge gesehen, von Kindergeld bis Witwenrente, aber das waren sicher noch nicht alle.

Ja,ja, wie heißt das Sprichwort? „Von der Wiege bis zur Bahre – Formulare, Formulare!“

Und wenn jemand noch gar nicht weiß, was es für Hilfen gibt?

Leider ist das Antragsprojekt keine umfängliche Lebensberatung, wir helfen lediglich die Formulare auszufüllen, die die Leute dabeihaben.

Welche Hauptschwierigkeiten haben die Menschen, die zu ihnen kommen?

Meiner Meinung nach wirken Anträge abschreckend durch schwer zu verstehende Formulierungen und durch den bloßen Umfang der gestellten Fragen. Daraus entsteht oft eine Unsicherheit, bei der die Menschen meinen: „Wenn ich nur ein Kreuz falsch setze, dann wird mein ganzer Antrag abgelehnt.“

Ist das der Fall?

Nein, oft ist es so: Wenn man etwas vergessen hat, dann meldet sich das Amt und gibt konkret an, welche Informationen es noch braucht. Wer dann noch unsicher ist, sollte nachfragen, nachfragen, nachfragen!

Und wenn der Antrag abgelehnt wurde?

Dann gibt es oft die Möglichkeit des Widerspruchs.

Text: Matthias Bichler und Andrea Dörries